Heute habe ich mich auf dem Weg in die Kirche dabei ertappt, wie ich ständig gedanklich in der Zukunft hänge.
Unter anderem hatte ich den nächsten Einkauf geplant, die letzte Woche reflektiert, überlegt, was ich nächste Woche erledigen muss und möchte und noch so viel mehr. So sehr war ich in Gedanken versunken, dass ich plötzlich vor dem Supermarkt statt vor der Kirche stand.


Plötzlich wurde mir bewusst, wie wenig Zeit ich tatsächlich in der Gegenwart verbringe. Ich habe dann ganz gezielt versucht, auf das Hier und Jetzt zu achten, den blauen wolkenlosen Himmel, die warme Sonne, den leichten Wind. Ich habe die Vögel gehört, die ein bisschen wie Grillen klingen und das Schreien der Möwen. Habe bemerkt, wie die Blüten der vielen Oleanderbäume langsam bräunlich werden bei all der Hitze und ich habe außerdem ein nettes Lächeln von einem Passanten aufgefangen.


Und ganz plötzlich für den Bruchteil einer Sekunde, sind meine Gedanken leise geworden und nur noch ein Fühlen war da. So also fühlt es sich an, im Hier und Jetzt zu sein, weit, frei, einfach toll. Fast wie fliegen.


„Oh, ich könnte nachher noch Süßigkeiten kaufen“.


Da ist sie also wieder, meine kleine penetrante Gedankenstimme. Mein innerer hyperaktiver Planer meldet sich zurück.

Aber für einen kleinen Moment habe ich diese innere Gedankenfreiheit fühlen können und bin gewiss: Irgendwann schaffe ich es wieder, einfach nur im Hier und Jetzt zu sein. Dann vielleicht sogar  etwas länger.

 Meine Lieblingsfragen heute:


Was nehme ich gerade wahr? Was sehe ich, höre ich, fühle ich?

Wie kann ich meine Gedanken leiser drehen, weniger in der Zukunft sein, sondern mehr in der Gegenwart bleiben?

Und geht es Ihnen auch so wir mir? Ständig mit dem Kopf in der Zukunft, oder gelingt es Ihnen besser, im Hier und Jetzt zu leben?