Es ist eine allen bekannte Tatsache, die normalerweise jeder wissen müsste: ein Mensch ist nicht perfekt. Nur, dass die Mehrheit der Menschen denkt, dass sie selbst dabei eine Ausnahme bilden. Zwar weiß man theoretisch um die eigene Fehlbarkeit, aber wenn es dann darum geht, mit einer falschen Entscheidung oder einer Schwäche umzugehen, sieht die Praxis doch ganz anders aus.

Oft geht dann ein Gedankengewitter im Gehirn los:

„Wie konntest du nur so doof sein“ schimpft der innere Kritiker. „Das müsstest du doch langsam wissen. Den Fehler hattest du doch schon mal gemacht.“

„Was werden jetzt die anderen denken?“ jammert der innere Angsthase, „die halten mich nun für völlig ungeeignet, schwachsinnig. Mit mir will jetzt keiner mehr was zu tun haben“

„Ich bin einfach ungeeignet, werde es nie zu etwas bringen“. Das ist die innere Dramaqueen, die sich auf Katastrophenvorhersage spezialisiert hat. So geht es bunt durcheinander und die Stimmen überbieten sich gegenseitig in Lautstärke und Negativität.

Und dann meldet sich ein kleines leises Stimmchen zu Wort: „ich bin auch nur ein Mensch“ sagt es zaghaft und ein wenig trotzig „und ich mag mich trotzdem!“

Und die anderen Stimmen verstummen.