Vor einer Woche habe ich mich begeistert in das Projekt „Gute Vorsätze für ein gutes Jahr“ gestürzt. Schon sehr bald hatte ich meine Liste (bestehend aus 8 verschiedenen Zielen) fertig.

Um zu schauen, wie erfolgsversprechend diese sein würden, habe ich anschließend geprüft, ob ich ähnliche Vorsätze im letzten Jahr schon hatte und wie diese gelaufen sind. Zufrieden bemerkte ich: Fast alle meine Vorsätze konnte ich (zumindest teilweise) wahr machen.

Aber halt: da gab es doch einen Vorsatz, den ich schon letztes Jahr hatte. Und vorletztes. Und vorvorletztes auch. Das war der Vorsatz, wieder mehr Sport zu machen.

Warum war ich damit nicht erfolgreich?

Ich wandte mich gleich mal an den Experten dafür: meinen inneren Saboteur.

„Was hast du dagegen, dass ich mich gesund ernähren und mehr bewegen möchte?“ fragte ich ihn. Zunächst musste ich auf eine Antwort warten, aber ein paar Tage später hatte ich sie: „Weil du dieses Ziel eigentlich gar nicht willst. Du joggst in Wirklichkeit gar nicht gerne.“

Hmmm.. hatte er da Recht? „Warum denkst du das?“ frage ich meinen Saboteur- „Weil du es schon mehrere Jahre versucht hast. Würdest du es wirklich wollen, hättest du es schon längst gemacht.“

„Aber warum nehm ich mir das immer wieder vor?“ halte ich entgegen. „Das würde ich doch nicht tun, wenn es mir nicht doch wichtig wäre.“ – „Frag mich was leichteres“ knurrt mein Saboteur. „Du bist halt manchmal etwas eigenartig.“

Na, danke!


Einen ganzen Tag lang war ich sauer und überlegte fieberhaft, ob ich wirklich meinen guten Vorsatz beibehalten oder doch aufgeben möchte. Wollte ich es wirklich oder war es nur ein „das machen alle so, also ich auch“-Vorsatz. Eigentlich wär es doch wirklich schön, sich fit und sportlich zu fühlen und mühelos eine größere Strecke zu rennen.

Dann hatte ich eine Idee: „Du, wenn ich dich davon überzeugen kann, dass ich gerne jogge, wirst du mich dann auch noch behindern?“ – „Nein, natürlich nicht“ kam prompt die Antwort.

„Ok, dann werde ich dir zeigen, dass es richtig Spaß machen kann. Wir joggen nur dann, wenn ich Lust darauf habe, ok?“ Mein Plan war genial: Es gibt in Antibes einige wunderschöne Ecken, die aber zu Fuß über eine halbe Stunde entfernt sind. Immer, wenn ich Zeit am Meer möchte, schlüpfe ich in meine Jogging-Klamotten und laufe einfach am Strand entlang. Manchmal schaffe ich es bis zu meinem Lieblingsort und dann sitze ich ganz lange am Meer und träume vor mich hin. Und manchmal biege ich schon früher wieder ab.


Auf diese Weise, ganz ohne Druck, bin ich schon deutlich bewegter ins neue Jahr gestartet und bin zuversichtlich, dass ich am Ende des Jahres zufrieden mit meinem Sportpensum sein werde.

Also: Wenn auch Sie gute Vorsätze haben, die Sie sich schon länger und bisher erfolglos vorgenommen hatten, lohnt es sich, mal mit Ihrem Saboteur zu sprechen.