Ich will doch nur dein Bestes!

Ich zeige Ihnen, warum unser Saboteur uns eigentlich schützen möchte – und damit genau das Gegenteil erreicht.

 

Ist Ihnen schon wieder etwas nicht geglückt und Sie haben Ihren inneren Saboteur in Verdacht? Am liebsten würden Sie nun diesem lästigen Zeitgenossen den Hals umdrehen.

Aus Sicht des Saboteurs aber sieht das ganz anders aus. Er ist davon überzeugt, dass er Ihnen mit seiner Aktion gerade vermutlich das Leben gerettet hat. Denn er hat dafür gesorgt, dass Ihr Selbstwert nicht angegriffen wurden. Den zu schützen, ist ihm nämlich sehr wichtig.

Wie ein Wachhund beäugt der Saboteur daher misstrauisch all Ihre Aktionen und Pläne. Und immer dann, wenn Ihr Selbstwert oder Ihre Identität bedroht scheinen, greift er ein.

 

Eigentlich ist es ziemlich paradox, oder?

Da gibt es diesen inneren Saboteur, der unbedingt unseren Selbstwert schützen will. Und gleichzeitig sorgt er dafür, dass wir einen Misserfolg nach dem anderen erleben und immer mehr an Ihren Fähigkeiten zweifeln.

Für uns ist das nur schwer zu verstehen, für den Saboteur dagegen aber völlig logisch. Denn aus seiner Sicht ist es besser, ab und zu einmal ein paar kleine Fehlschläge in Kauf zu nehmen, als zu riskieren, dass Ihr gesamter Selbstwert auf einmal angegriffen und vernichtet wird.

 

Der Traum vom großen Glück…

Ich möchte Ihnen die Denkweise Ihres Störenfrieds an einem Beispiel erklären: Stellen Sie sich vor, Sie sind ein kleiner Angestellter und träumen davon, einmal der Big Boss zu werden.

Immer dann, wenn Sie von Ihrem unmittelbaren Vorgesetzten kritisiert werden, malen Sie sich aus, wie Sie ihm kalt lächelnd die Kündigung in die Hand drücken. Immer, wenn Sie niedrigere Tätigkeiten machen müssen und damit unzufrieden sind, stellen Sie sich vor, wie Sie auf dem Chefsessel sitzen und wichtige Telefonate führen.  

Allein durch diese Vorstellung geht es Ihnen gleich wieder besser. Sie fühlen sich selbstbewusster und zufriedener. Schließlich haben Sie ein Ziel, das Sie irgendwann erreichen werden. 

Und so stabilisieren Sie sich selbst durch das Träumen.

Wie in eine Spardose zahlen Sie immer wieder etwas Selbstwert in diesen Traum ein, und so wird diese Wunschvorstellung immer wichtiger.

Sollten Sie regelmäßige Fortschritte erzielen, um Ihrem Ziel näher zu kommen, so wird Ihr Saboteur Sie vermutlich in Ruhe lassen. Denn Sie zeigen ihm ja, dass Sie durchaus in der Lage sind, dieses große und wichtige Projekt zu verwirklichen.

Anders dagegen verhält es sich, wenn Sie auch nach Jahren noch immer auf derselben Stufe der Karriereleiter stehen und bislang keine wesentlichen Erfolge erzielen konnten. Denn dadurch erwachen erste Zweifel, ob Sie überhaupt in der Lage sind, Ihren Traum zu verwirklichen.

 

… Und die Gefahr des Scheiterns

Wenn Ihr Saboteur erst einmal an Ihren Fähigkeiten zu zweifeln beginnt, wird er es nicht riskieren, dass Sie Ihr Projekt realisieren. Die Gefahr ist ihm zu groß, dass Sie scheitern. Dann wäre der ganze Selbstwert, den Sie sich durch Ihre Tagträume über all die Jahre so schön aufgebaut haben, wieder futsch.

Um es nicht soweit kommen zu lassen, wird er Ihnen Steine in den Weg legen.

Er kann dabei so geschickt vorgehen, dass Sie gar nicht merken, dass Sie sich selbst sabotiert haben.

Stattdessen denken Sie vielleicht, dass äußere Umstände, Ihre Mitmenschen oder Krankheiten dafür verantwortlich waren, oder Sie einfach Pech gehabt haben.

Und Ihr Saboteur ist zufrieden.

Durch sein Handeln konnte er verhindern, dass Ihr Traum bei der ersten Realitätsüberprüfung wie eine Seifenblase platzt. Sie können weiterhin vor sich hinträumen, dass Sie es allen einmal zeigen werden, und merken noch nicht einmal, dass Sie selbst sich gerade von der Erfüllung Ihrer Träume abgehalten haben.

 

Bei diesen Projekten sollten Sie vorsichtig sein:

Nicht alle Ihre Vorhaben sind anfällig für Selbstsabotage. Sondern hauptsächlich die, die Ihnen wirklich am Herzen liegen.

Daran erkennen Sie Projekte mit Selbstsabotage-Gefahr:

  • Sie träumen häufig dann davon, wenn Sie frustriert und unzufrieden sind
  • Sie denken seit Jahren immer wieder daran, ohne bisher wesentliche Fortschritte erzielt haben
  • Sie haben schon mehrere Anläufe unternommen, sind aber noch nicht viel weitergekommen
  • Sie schieben den Beginn Ihres Projekts immer wieder auf.

Auch in meinem Kurs Projekt-Check können Sie prüfen, ob Ihr Vorhaben für Sie passend ist, oder ob Sie sich eher selbst im Weg stehen werden.

 

Was können Sie nun tun, um Ihre Ziele trotzdem zu erreichen?

Jetzt wissen Sie dass Ihr Saboteur Ihren Selbstwert schützen will. Und Sie können besser erkennen, welche Projekte besonders anfällig für Selbstsabotage sind.

Das ist sehr schön. Aber was machen Sie nun mit dieser Information?

 

1) Gehen Sie immer wieder kleine Schritte

Denken Sie daran, dass Ihr kleiner Miesling Sie nur von der Umsetzung abhalten wird, wenn er einen Fehlschlag befürchtet.

Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Sie schon lange von etwas träumen, ohne Ihre Pläne zu realisieren.

Werden Sie also vom Träumer zum Macher.

Immer, wenn Sie von einer besseren Zukunft träumen, planen Sie auch konkret, welcher kleine Schritt Sie auf Ihrem Weg in diese Zukunft voranbringt.

Und dann setzen Sie diesen Schritt um. Dadurch können Sie Ihrem Saboteur zeigen, dass Sie durchaus in der Lage sind, Ihre Träume wahr werden zu lassen.

 

2) Ziehen Sie Bilanz und treffen dann eine Entscheidung

Wenn Ihr Vorhaben schon seit Jahren immer wieder im Raum steht, ohne dass Sie bisher vorangekommen sind, dann ziehen Sie einmal eine nüchterne Bilanz:

Haben Sie überhaupt den Willen und die Fähigkeit, dieses Projekt zu realisieren? Falls ja, was hat Sie bislang davon abgehalten? Welchen Anteil hatten Sie daran?

Prüfen Sie dabei auch gut, ob hinter der Selbstsabotage vielleicht Versagensängste stecken. Diese können Sie ganz schön blockieren, sie lassen sich aber auflösen. Wie das geht, erfahren Sie in meinem Kurs „Regisseur im Kopf“.

Treffen Sie dann eine klare Entscheidung für oder gegen Ihr Projekt.

 

3) Überzeugen Sie Ihren Saboteur

Haben Sie sich für Ihr Projekt entschieden, aber ihr Saboteur versucht weiterhin, Sie zu behindern?

Dann hilft nur, mit ihm zu verhandeln.

Überzeugen Sie ihn davon, dass Sie nun Ihr Vorhaben angehen werden, dass Sie daraus einen Erfolg machen können und dass er Ihnen mit seinen Aktionen nur schadet

Bauen Sie Selbstvertrauen auf. Je überzeugter Sie von Ihrem Erfolg sind, desto besser können Sie auch Ihren Saboteur überzeugen. Als ersten Schritt sollten Sie dazu die ständigen Selbstzweifel, die Sie plagen, in den Griff bekommen. Dafür gibt es recht einfache und leicht erlernbare Strategien, die ich Ihnen in meinem Kurs „Stopp den Kritiker in dir“ Schritt für Schritt erkläre. 

Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren Saboteur immer besser verstehen können. Denn er will Ihnen ja gar nichts Böses, sondern Sie beschützen. Und wenn Sie ihn erst einmal auf Ihrer Seite haben, dann werden Sie nach und nach Ihre Träume zum Leben erwecken. Und gehen Schritt für Schritt auf das Leben zu, das ganz Ihnen entspricht.

Es ist gar nicht mal so schwer, wenn Sie erst einmal Ihren Saboteur verstanden haben. Dann ist es, also würden Sie Ihre Handbremse lösen und endlich Gas geben. Machen Sie Ihr Leben wahr!

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