Unser innerer Saboteur lebt immer noch nach einem ganz alten Muster. Wenn er einmal gelernt hat, dass wir auf keinen Fall erfolgreich sein dürfen, wird er alles dafür tun, um uns davon abzuhalten. Diese Prägungen schleppen wir dann ein Leben lang mit uns herum.
Kein Wunder also, dass ich in meiner Arbeit mit dem inneren Saboteur immer wieder mit meinen Klienten in die Vergangenheit zurückgehe und schaue, was da so alles an alten Glaubenssätzen vergraben ist.
Manchmal erfordert das eine ganz schöne Detektivarbeit, denn nicht immer liegt es auf der Hand, warum wir uns ständig sabotieren und sozusagen immer wieder gegen eine Wand laufen.
Helmut und das leidige Lernen
Ein Beispiel dafür ist Helmut. Er wollte sich beruflich weiterentwickeln und hatte daher neben seiner Arbeit ein Fernstudium begonnen. Nach einem Semester dachte er aber darüber nach, dieses Studium wieder aufzugeben. „Ich krieg das einfach nicht hin“, seufzte er. „Bei den Vorträgen schalte ich irgendwann ab. Ich sollte schon längst eine kleine Hausarbeit schreiben, aber sobald ich mich da ransetze, ist der Kopf leer und ich bin völlig blockiert.“
Helmut konnte erkennen, dass er sich selbst sabotierte, aber verstand zunächst nicht, warum das so war. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Kindheit spürte er aber eine längst vergessene Kindheitserinnerung auf:
„Immer, wenn meine Mutter mir bei den Hausaufgaben geholfen hat, ist es regelrecht eskaliert. Ich war schon immer verträumt, wollte lieber spielen, als am Schreibtisch zu sitzen. Meine Mutter war auch nicht die geborene Lehrerin. Sie hat das nicht gern gemacht und so ist es jedes Mal eskaliert. Ich sehe noch richtig vor mir, wie sie mich entnervt und ungläubig ansieht, als ich mal wieder eine falsche Antwort gegeben habe. Und ich kann die Wut in ihrer Stimme hören, als sie schreit ‚Bist du so blöd oder tust du nur so?‘ Ich glaube, das hat mich sehr geprägt. Irgendwie habe ich seitdem das Gefühl, dass ich tatsächlich dumm bin.“
Nachdem Helmut diese Grundüberzeugung herausfinden konnte, war es ihm endlich möglich, diese zu hinterfragen und sie nach und nach aufzulösen.
Wir alle schleppen Überzeugungen mit uns herum, die es uns schwer machen im Leben
Vermutlich haben auch Sie bestimmte tiefverwurzelte Glaubenssätze, nach denen Sie unbewusst leben.
Hier mal einige davon:
>> Ich bin nicht liebenswert (Diese Überzeugung führt dann oft dazu, dass wir keine glückliche Beziehung leben können)
>> Es darf mir nicht gutgehen (Leider höre ich diesen Satz ganz ganz oft von meinen Klienten)
>> Erfolg ist etwas für andere, ich werde nie erfolgreich sein.
>>Ich bin einfach kein sportlicher/ordentlicher/disziplinierter Mensch
>>Das kann ich einfach nicht, dazu bin ich zu blöd
Na? Kommt Ihnen der ein oder andere Satz bekannt vor? Dann nichts wie ran an den Glaubenssatz!
Doch wo kommen diese Prägungen her?
Wir werden zwar mit bestimmten Charakterzügen, mit Vorlieben und bestimmten geistigen Fähigkeiten geboren, aber nicht mit Glaubenssätzen. Die entstehen im Lauf unseres Lebens, vor allem in unserer Kindheit.
Als Kind haben wir „die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen“. Wir wissen noch nicht, wie die Welt funktioniert, wir wissen noch nicht, wie Leben geht. All das schauen wir uns von anderen ab. Vor allem von unseren Eltern. Wie diese auf uns reagieren und wie diese mit ihrem Leben zurechtkommen, das ist sozusagen die Blaupause für unser Leben. Wir lernen daraus, wer wir sind, wer wir nicht sind, wie das Leben funktioniert und was nie im Leben funktionieren kann.
Zudem haben wir in den ersten Lebensjahren eine sehr starke emotionale Bindung an unsere Eltern. Wir wollen sie glücklich machen. Ihre Anerkennung, ihre Zuwendung ist für uns und unseren Selbstwert ganz wichtig – eine Art Lebenselixir. Wenn die Mutter von uns enttäuscht ist oder wenn der Vater ärgerlich wird, so prägt sich das als Kind ganz tief in uns ein. Wir reagieren oft mit Scham und Schuldgefühlen. Und wir lernen daraus, uns auf eine bestimmte Art zu verhalten.
Je weniger aber das erwünschte Verhalten unserem natürlichen Wesen entspricht, desto schwieriger wird es. Dann bekommen wir das Gefühl, unfähig zu sein, nicht liebenswert oder auch nicht wertvoll.
Und diese Prägungen setzen sich dann immer weiter fort.
Was wir einmal in unserem Kopf haben, bekommen wir so schnell nicht wieder heraus
Helmut ist mittlerweile erwachsen. Aus dem verträumten Kind ist ein tatkräftiger Mann geworden. Von seiner Intelligenz her ist er sehr wohl in der Lage, komplexe Zusammenhänge zu erfassen.
Befindet er sich in einer Besprechung, so gelingt es ihm mühelos, den Diskussionen zu folgen, wichtige Details zu erfassen und in seine Überlegungen miteinzubeziehen. Aber sobald er sich einen Vortrag für sein Studium anhören möchte, wird er innerlich in die Vergangenheit zurückgebeamt, denn die Situation erinnert ihn zu sehr an die Schulsituation von damals.
Aus dem Erwachsenen wird wieder das Kind, das seine Aufmerksamkeit nicht fokussieren kann und das immer mehr davon überzeugt ist, dass es zu dumm für Schule (und erst recht für ein Studium ist).
Und so wirken diese Prägungen weiter in uns fort. Wir verhalten uns entsprechend dieser Prägungen und bestätigen uns somit immer wieder selbst, dass wir es nicht können. Eine klassische selbsterfüllende Prophezeiung.
Was können Sie also nun tun, um alte Prägungen loszuwerden?
Es gibt mehrere Wege, wie Sie diese Prägungen löschen können.
Als erstes müssen Sie herausfinden, warum Sie auch heute noch so reagieren, wie damals. Überlegen Sie, in welchen Bereichen Sie sich innerlich wie blockiert fühlen und trotz aller Bemühungen einfach nicht vorankommen.
Fragen Sie sich dann, was Sie in diesem Moment über das Leben im Allgemeinen und über sich selbst im Besonderen denken. Zum Beispiel: „Ich bin zu dumm dazu!“ Sagen Sie sich diesen Satz nun mehrmals laut vor sich hin. Welche Kindheitserlebnisse fallen Ihnen dazu ein? Schreiben Sie alle diese Erinnerungen, die nun kommen auf. Beobachten Sie dabei auch Ihre Gefühle, je intensiver Sie emotional beteiligt sind, desto wahrscheinlicher hat Sie diese Erinnerung geprägt.
Und wie werden Sie die Überzeugung wieder los?
Dazu haben Sie zum einen die Möglichkeit, sich selbst zu beweisen, dass Ihr Glaubenssatz nicht mehr stimmt. Helmut zum Beispiel könnte nun eine lange Liste schreiben mit Gegenbeweisen. Er könnte aufzählen, welche Prüfungen und Karriereschritte er mittlerweile gemeistert hat, er könnte sich an die Sitzungen erinnern, bei denen er mühelos folgen kann und er kann die positiven Rückmeldungen seines Chefs aufschreiben.
Dies dient dazu, sich deutlich zu machen, dass er eben nicht dumm ist.
Auch Sie können solche Gegenbeweise sammeln.
Vielleicht fallen Ihnen selbst diese Hinweise gar nicht auf. Aber anderen schon. Fragen Sie mal gute Freunde oder Familienmitglieder, ob diese das ähnlich sehen wie sie. Vermutlich werden diese erstaunt sein, wie Sie so über sich denken können und werden Ihnen viele Argumente liefern, dass es eben nicht so ist, wie Sie denken.
>> Diese und viele andere Strategien finden Sie auch in meinem Mini-Kurs „Stopp den Kritiker in dir“. Sie lernen dort in 5 kurzen Videos, den inneren Kritiker, der ja auch nichts anderes ist als eine Prägung aus Ihrer Kindheit, zu hinterfragen und Selbstvertrauen aufzubauen. Nähere Informationen zum Kurs finden Sie hier
Prägungen lösen mit imaginativen Methoden
Es gibt auch einen anderen Weg, wie Sie Glaubenssätze auflösen können: Indem Sie Ihre Erinnerungen umschreiben. Dies ist etwas, das ich ganz häufig in meinen Einzelcoaching-Sitzungen mache, weil es sehr wirksam ist.
Sie suchen sich eine belastende Erinnerung aus und durchleben sie in Gedanken noch einmal. Dann jedoch beginnen Sie, diese Erinnerung willentlich zu verändern, so dass die Botschaft eine andere ist.
Helmut zum Beispiel stellte sich vor, wie er als erwachsener Mensch die Hausaufgabensituation miterlebt. Als außenstehender Betrachter ist er zunächst entsetzt, wie die Mutter reagiert. Er unterbricht die wütende Frau, weist diese zurecht, dass sie so nicht mit einem Kind reden könne und sie sich bitte entschuldigen solle. Anschließend spricht er selbst mit dem Jungen und erzählt ihm, dass es völlig normal ist, in diesem Alter noch etwas verträumt zu sein, dass er aber mit der Zeit immer fokussierter und zielstrebiger werde und alles erreichen könne, was er sich fest vorgenommen habe.
Diese Übung wiederholte Helmut mehrere Male. Das Ergebnis war erstaunlich: Die negativen Gefühle, die auftraten, sobald er sich an die Hausarbeit setzte, waren deutlich weniger. Helmut musste nicht mehr ständig gegen seine eigenen Versagensängste kämpfen, sondern konnte sein Studium fortsetzen.
Mittlerweile hat er das Studium abgeschlossen und ist immer noch dankbar, diesen Knoten im Kopf gelöst zu haben.
Brauchen Sie Hilfe?
Und wie sieht es bei Ihnen aus? Wissen Sie schon, welche Kindheitserlebnisse Sie weiterhin bremsen? Fallen Ihnen spontan Bilder aus der Vergangenheit ein, die ungute Gefühle auslösen? Wissen Sie, welche Glaubenssätze Sie auch nach vielen Jahren noch in sich tragen?
Wenn ja: dann mal los: Kommen Sie Ihren Prägungen auf die Spur und verändern Sie diese. Falls Sie nicht allein weiterkommen, dann kontaktieren Sie mich. Ich helfe Ihnen gern und biete dazu auch immer ein kostenloses Kennenlerngespräch an.
Ich freue mich schon auf Sie!
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