Wenn Sie immer wieder aufs Neue versuchen, etwas zu erreichen und jedes Mal dabei scheitern, bleibt eines nicht aus: Sie zweifeln an sich selbst.
Wie sich die ständigen Misserfolge auf die Selbstsicherheit und Ihre sozialen Beziehungen auswirken, können Sie hier nachlesen.
Der innere Saboteur ist zwar bekannt, aber er wird oft übersehen. Meist erkennen wir Selbstsabotage gar nicht und suchen dann andere Gründe für unsere Misserfolge.
Wir gehen dann davon aus, dass wir zu blöd, zu undiszipliniert, zu unfähig, zu faul und noch viel mehr sind und aus diesem Grund unser Projekt nicht erfolgreich abschließen konnten.
Als Folge dieser Erklärungsversuche verschlechtert sich unsere Meinung von uns selbst. Mit jedem misslungenen Versuch trauen wir uns weniger zu und unterschätzen unsere Fähigkeiten. Unsere Selbstsicherheit sinkt.
Selbstunsicherheit breitet sich mit der Zeit aus
Es wäre ja noch erträglich, wenn wir uns „nur“ bezogen auf dieses eine Projekt für unfähig halten würden, aber Menschen neigen zur Verallgemeinerung.
Hat sich der Gedanke „Ich bin zu blöd dazu“ erst einmal in Ihren Kopf eingeschlichen, dann nistet er sich dort ein. Immer dann, wenn etwas schiefläuft, taucht er wieder auf. Und je häufiger wir ihn denken, desto mehr halten wir ihn für wahr.
Ein Verhandlungsgespräch mit dem Chef ist nicht ganz so gut gelaufen? – Kein Wunder, der hat auch schon gemerkt, dass ich es einfach nicht draufhabe.
Der Sohn hat Probleme in der Schule? – Selbst als Mutter/Vater hab ich versagt und der arme Kerl muss nun unter meiner Unfähigkeit leiden.
Ich habe versehentlich den Geburtstag einer Freundin vergessen? – Ich bin einfach in allen Bereichen zu blöd und habe es nicht verdient, mit ihr befreundet zu sein.
Vermutlich kennen Sie solche Selbstanschuldigungen auch. Sie sind aber falsch.
Wenn ein Plan nicht erfolgreich war, hat das in den meisten Fällen überhaupt nichts damit zu tun, dass Sie inkompetent, dumm oder undiszipliniert wären. Sondern es hängt damit zusammen, dass Ihr innerer Saboteur aus bestimmten Gründen nicht möchte, dass Sie in diesem einen Projekt Erfolg haben.
Zu den Motiven des Saboteurs finden Sie in den weiterführenden Links noch jede Menge Lesefutter. In diesem Artikel möchte ich mich aber vor allem auf die Folgen für Ihre sozialen Beziehungen konzentrieren.
Was also passiert, wenn wir immer mehr an uns zweifeln?
Soziale Probleme als Folge von Selbstunsicherheit
Selbstunsicherheit hat mehrere Folgen. Vor allem wirkt sie sich auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen aus.
Wenn wir selbst uns für unfähig halten, so fühlen wir uns auch gegenüber unserem Mitmenschen unterlegen. Als Ergebnis entsteht eine Unsicherheit in Sozialkontakten. Und diese beeinflusst unser Verhalten enorm.
Es gibt zwei verschiedene Verhaltensmuster bei sozialer Unsicherheit. Diese möchte ich Ihnen vorstellen.
1) Der Schüchterne:
Je unsicherer der Schüchterne wird, desto mehr zieht er sich zurück. Er beteiligt sich nur wenig an Gesprächen und beginnt zu stottern, wenn er plötzlich etwas sagen soll.
Man merkt ihm sofort an seiner Körperhaltung, der Stimmlage und seinem Gesichtsausdruck an, dass er sich selbst nicht sicher ist.
Dies ist dem Schüchternen durchaus bewust. Er macht sich daher anschließend Vorwürfe und malt sich die schlimmsten Dinge aus, die andere nun über ihn denken könnten. Beim nächsten Mal wirkt er dann noch unsicherer, weil er noch mehr unter Druck steht.
Der Schüchterne hat großen Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen und schließt sich daher lieber der Meinung anderer an.
Langfristig führt dies dazu, dass er seine Alltagsfähigkeiten tatsächlich verliert und keine Erfolgserlebnisse mehr hat.
Da der innere Saboteur vor allem dann aktiv wird, wenn er einen Misserfolg erwartet, so befindet sich der Schüchterne mitten in einem Teufelskreis und wird sich auch weiterhin sabotieren.
2) Der Angeber:
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, mit sozialer Unsicherheit umzugehen: Sie können sie auch überspielen.
Der Angeber versucht, viel Bestätigung und Anerkennung von seinen Mitmenschen zu bekommen, um seine eigene Unsicherheit damit zu verbergen und sich wieder selbstsicher fühlen zu können.
Nur funktioniert das leider nicht.
Er ist in sozialen Situationen nicht zu überhören, erzählt viel, am liebsten von seinen eigenen Erfolgen, mischt überall mit und gibt seine Meinung kund.
Angeber sind nicht gerade sehr beliebt.
So kommt es dazu, dass andere ihm eher aus dem Weg gehen oder ein Gespräch rasch beenden. Die Anerkennung und Bestätigung bekommt der Angeber daher nicht und die Selbstunsicherheit wird noch größer.
Der Angeber gerät immer mehr unter Druck, den wohlklingenden Worten auch Taten folgen zu lassen, an die er leider selbst nicht mehr so richtig glaubt.
Auch dies ist ein gefundenes Fressen für den Saboteur und die Selbstsabotage nimmt zu.
Was also tun bei sozialer Unsicherheit?
Machen Sie sich zunächst immer wieder deutlich, dass ein gescheitertes Projekt nichts damit zu tun hat, dass sie generell nicht kompetent genug sind.
Vielmehr sollten Sie versuchen, die dahinterliegenden Motive des inneren Saboteurs herauszufinden und überlegen, wie Sie diese entkräften können. Indem Sie verstehen, warum Sie sich selbst sabotiert haben, verhindern Sie, dass sich Versagensängste und Selbstunsicherheit ausbreiten. In meinem neuen Kurs „Hallo, Saboteur!“ können Sie Ihren Saboteur besser kennen lernen und ihn zu Ihrem Verbündeten machen.
Schaffen Sie sich immer wieder kleine Erfolgserlebnisse. Führen Sie am besten ein Erfolgstagebuch, in dem Sie jeden Abend aufschreiben, was Sie erreicht haben und worin Sie sich bemüht haben. Berücksichtigen Sie dabei auch kleine Erfolge.
Wir Menschen neigen oft dazu, unsere eigenen Leistungen zu entwerten: „Das war doch wirklich nicht der Rede wert.“
Doch, war es!
Ein Training kann helfen
Wenn Sie unter sozialer Unsicherheit leiden, so kann Ihnen auch ein soziales Kompetenztraining helfen. In Rollenspielen werden bestimmte soziale Situationen geübt. Sie lernen zum Beispiel, wie Sie einen Konflikt ansprechen, ein Bedürfnis mitteilen oder auch freundlich und bestimmt „Nein“ sagen können.
Bei einem guten sozialen Kompetenztraining werden diese Übungen mit einer Kamera aufgenommen und Sie können anschließend sehen, wie Sie tatsächlich wirken. Dadurch bekommen Sie mehr Sicherheit, die sich dann auch auf Ihren Umgang mit anderen Menschen positiv auswirkt.
Versagensängste lassen sich ausserdem gut mit Hilfe von imaginativen Verfahren auflösen. Sie ersetzen die peinlichen Erinnerungen, die die Selbstunsicherheit verstärken, durch positivere und zuversichtlichere Bilder. Dies können Sie mit Hilfe eines Therapeuten oder spezialisierten Coachs tun. Eine Anleitung gibt auch mein Kurs „Regisseur im Kopf“, zu dem Sie hier nähere Details finden.
In ausgeprägten Fällen von Selbstunsicherheit rate ich Ihnen, zu einem Psychotherapeuten zu gehen. Er kann Sie darin unterstützen, wieder mehr Vertrauen in sich zu gewinnen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihrem Saboteur endlich einen Korb geben und dann ganz neue, wertschätzende Beziehungen erleben können.
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