Fröhliche Weihnachten?

Damit aus Weihnachten nicht Schrei-Nachten wird, gibt es hier einge wertvolle Tipps.

Weihnachten – das Fest der Liebe und der tiefsten Harmonie.

Nur: In Wirklichkeit sieht es ganz anders aus. Selten streiten sich Familien so sehr wie an Weihnachten oder im Rahmen der Fest-Vorbereitungen.

Denn so mancher hat in sich einen kleinen Weihnachtssaboteur, der zuverlässig dafür sorgt, dass wir uns viel zu viel Stress machen und dann anschließend irgendwann explodieren.

Doch warum ist das so?

 

Von Kindheit an ist Weihnachten emotional überfrachtet. Schon Wochen, teils Monate vorher sehen wir in der Werbung glückliche Familien unterm Weihnachtsbaum und Filme, die uns zu Tränen rühren, überall scheint es Friede, Freude, Eierkuchen zu sein.

Und wir haben unbewusst verinnerlicht, dass das auch bei uns so sein müsste. Dass auch wir an Weihnachten eine glückliche Strahlefamilie sein müssten. Und das setzt uns gewaltig unter Druck.

 

Die Realität ist aber oft ganz anders

 

Als ich noch in der psychosomatischen Abteilung gearbeitet habe, gab es vor Weihnachten oft die größten emotionalen Krisen. Durch die ganzen äußeren Bilder von Harmonie waren mehrere Patienten damit konfrontiert, dass es in ihrer Familie ganz anders war.

Einige hatten schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter und wenn mal ein Gespräch stattfand, endete dies in gegenseitigen Verletzungen. Manche waren damit konfrontiert, dass sie weder einen Partner, noch Kinder hatten, beides hatten sie sich so sehr gewünscht und nicht verwirklichen können. Und als sie nun ständig mit diesen zuckersüßen Weihnachtsbildern konfrontiert waren, ging es ihnen richtig, richtig schlecht.

Bei vielen besteht eine solche Diskrepanz aus dem, was
eigentlich sein sollte, und dem, was tatsächlich ist.

Für den Saboteur, der verhindern möchte, dass es uns durch
diese traurige Bilanz schlecht geht, ist sein Vorgehen logisch: Er will uns
beweisen, dass Weihnachten sowieso doof und unnötig ist.

Und so rebelliert er gegen alles, was für Weihnachten steht: gegen den Zwang, sich etwas zu schenken, gegen den Wunsch, alles weihnachtlich zu dekorieren, gegen den Druck, dass das Fest so harmonisch wie möglich ablaufen möge.

 

Das alljährliche Weihnachtschaos

 

Gehören Sie auch zu denjenigen, die ihre Geschenke erst in der Weihnachtswoche kaufen? Und dann entsetzt feststellen, dass die Geschäfte überfüllt sind oder die Lieferung einer Online-Bestellung nicht mehr rechtzeitig vor Weihnachten ankommen wird?

Fällt bei Ihnen regelmäßig der Weihnachtsbaum um, gehen Kugeln kaputt, verstricken Sie sich heillos in die Lichterkette, so dass Sie irgendwann entnervt alles hinwerfen und wutentbrannt beschließen, dass der halbgeschmückte Baum ausreichen muss?

Stehen Sie am Heiligabend am Herd und bemerken entsetzt, dass eine wichtige Zutat für das Festmahl fehlt? Oder brennt Ihnen regelmäßig das Essen an?

 

Das können kleine Sabotage-Akte sein, aber sie sind in der Regel nicht schlimm, sofern Sie darauf verzichten, sich selbst als unfähig und doof zu bezeichnen.

Denn Sie können dadurch lernen, dass Sie auch ohne Deko und mit einem unkomplizierten, aber leckeren Mahl genauso gut Weihnachten feiern können, und Sie haben die Chance, den Wettbewerb, wer das tollste Geschenk schenkt, zu durchbrechen.

Wenn Sie zu den Weihnachts-Chaotikern gehören, dann überlegen Sie sich für das nächste Mal, was Sie verändern möchten.

 

  • Muss es ein Geschenkmarathon sein oder könnte man diese reduzieren oder ganz abschaffen?
  • Wieviel Deko brauchen Sie wirklich, um sich in Ihrem Heim wohl zu fühlen? – Es gibt sogar Familien, die komplett auf einen Weihnachtsbaum verzichten.
  • Welches Essen ist leicht zuzubereiten und schmeckt allen? – Es muss nicht immer die Gans sein, Würstchen mit Kartoffelsalat sind für mich ein ebenso geeignetes Weihnachtsmahl.

 

Gestörter Familienfrieden

 

In einem Bereich kann unser Saboteur aber viel mehr Schaden anrichten: Er rebelliert auch gegen die erzwungene Harmonie.

Schon Wochen vorher sind wir mit Erwartungen konfrontiert. Erwartungen von außen, wer wo wann Weihnachten bei wem feiern soll (dummerweise können wir uns nicht klonen) und Erwartungen von innen, dass wir verträglich, witzig und deeskalierend sein sollen.

Und haben immer wieder Bauchschmerzen, wenn wir an Heiligabend denken.

Und da es anderen Familienmitgliedern oft genauso geht, kommt es fast unausweichlich dazu, dass man sich genau dann in die Haare bekommt, wenn man es doch am wenigsten möchte. 

Weil alle schon so unter Druck und innerlich genervt sind, dass sie irgendwann ein Ventil brauchen, um diesen Druck zu entladen.

Die Enttäuschung ist anschließend groß, Vorwürfe stehen im Raum und das nächste Weihnachtsfest ist dadurch schon emotional vorbelastet.

Auch dieses Jahr ist wegen Corona vieles anders und noch keine richtige Normalität eingekehrt. Wir sollen weiterhin die Anzahl unserer Kontakte möglichst gering halten und in vielen Geschäften und den Restaurants gelten Einschränkungen.  Das ist traurig, aber es ist auch eine Chance, die eigenen (und die fremden) Erwartungen nochmals zu überprüfen und dieses Weihnachten ganz anders zu feiern.

Diese Fragen sollten Sie sich daher stellen: 

  • Wie will ich wirklich Weihnachten feiern? Allein? Nur mit Partner und Kindern? Mit Eltern? Mit Schwiegereltern?
  • Mit wem will ich Weihnachten NICHT feiern?
  • Wo will ich feiern?

Gerade, wenn Ihre Wunschfeier nicht den bisherigen Traditionen und Erwartungen entspricht, ist es wichtig, mit den betreffenden Personen zu sprechen. Die besondere Situation in diesem Jahr kann Ihnen dabei helfen, alte Gewohnheiten zu durchbrechen. 

 

 

Sorgen Sie gut für sich

 

Traditionen dürfen auch mal hinterfragt werden und müssen
nicht immer bedingungslos weitergeführt werden. Sicher enttäuschen Sie damit
die anderen, die es gerne so weiterführen möchten.

Aber Sie haben auch die Chance, gemeinsam zu überlegen, wie Sie Weihnachten für alle gut gestalten.

Oft findet sich dann ein Kompromiss, mit dem alle leben können.

Sollten keine Kompromisse möglich sein und Sie denken, dass das „traditionelle“ Weihnachtsfest das kleinere Übel ist, dann ist das auch ok.

Sie sollten aber dann mit Ihrem Saboteur verhandeln und mit ihm einen Kompromiss aushandeln. Zum Beispiel: „Den 24.12. überstehen wir gemeinsam, du lässt mich in Ruhe und dafür gönnen wir uns am 26.12. einen besonderen Tag ganz für uns allein.“

Somit haben Sie eine aktive Entscheidung getroffen und haben
die Möglichkeit, den gefühlte Druck und die Unlust in Bezug auf das Weihnachtsfest etwas abzumildern und dadurch zu verhindern, dass der versteckte Ärger gerade an Weihnachten hochkommt.

 

Ganz egal, wie Sie sich entscheiden, machen Sie sich eins bewusst: Wenn Sie nichts ändern, wird Weihnachten jedes Jahr ähnlich ablaufen.

Und Ihr Saboteur wird immer wieder dagegen rebellieren. Und es wird vermutlich immer wieder eskalieren.

Sorgen Sie daher gut für sich, auch wenn Sie andere dabei enttäuschen mögen.

Und vielleicht stellen Sie dann fest, dass Weihnachten ja
eigentlich ganz ok ist und nicht zwingend immer im Streit endet.

Das wünsche ich Ihnen von Herzen!

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