“Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind, unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind. Es ist unser Licht, das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit.”

Als ich die Antrittsrede von Nelson Mandela zum ersten Mal gelesen habe, war ich tief berührt. Nicht nur das Zitierte, sondern der gesamte Text (den ich aus Copyright-Gründen nicht vollständig wiedergeben möchte), hat in mir ein großes und tiefes “Ja” ausgelöst.

Ich erlebe es nicht nur in mir selbst, dass es die Angst vor der eigenen Größe ist, die mich zurückhält. Ich erlebe es auch bei meinen PatientInnen und jetzt bei meinen KundInnen.

Was wäre, wenn ich plötzlich beginnen würde, zu strahlen? Was wäre, wenn ich “mein Licht” – wie es in der Bibel heißt – “nicht unter den Scheffel stellen würde?”

Würde ich dann alle überstrahlen? Würde ich sie etwa blenden? Würde ich dann zu sehr gesehen werden und evtl. Angriffen ausgesetzt sein?

Ja, das könnte alles sein. Vor allem aber befürchte ich, ich würde meine innere Sicherheit verlieren. Zu erkennen, dass ich viel größer bin, als ich denke, und dass ich viel mehr kann, als ich mir zutraue, das wäre, als ob Grenzen wegfallen. Grenzen geben aber auch Halt. Sie sagen: In diesem Umfeld kannst du dich bewegen.

Wenn nun alle Grenzen wegfallen, liegt vor uns ein riesiger Raum voller Möglichkeiten. Und jede Menge Unsicherheit.

Ich kann gut verstehen, dass die Menschen ihr Licht lieber herunterdimmen. Dass sie wegschauen, um die eigene Größe nicht zu erkennen. Und doch gibt es gleichzeitig auch eine starke Sehnsucht danach, das zu sein, was sie sind. An die eigenen Grenzen zu gehen und sie einzureißen. Zu strahlen und ihr Licht in die Welt hinauszutragen.

Ich habe für mich beschlossen, mich nicht mehr von meiner Angst hemmen zu lassen. Sondern sie als Wegweiser zu nehmen: Wo die Angst ist, da geht es lang.

Und so taste ich mich vorsichtig Schrittchen für Schrittchen vorwärts. Lerne, was ich kann.Versuche, meine Erfolge nicht kleinzureden. Und (das fällt mir am schwersten) übe mich darin, dieses Leuchten auch anderen zu zeigen.

Machen Sie doch auch mit. Bringen Sie Ihr eigenes Licht in die Welt. Keine Sorge: es beißt nicht, auch wenn es sich vielleicht so anfühlt.