Ich gebe zu, ich HASSE Abschiede. Wenn ich ehrlich bin, versuche ich immer, mich davor zu drücken.
Doch jetzt stecke ich mittendrin in einem Abschied. Dem Abschied von meinem Traum.
Es ist eine Woche der „letzten Male“. Das letzte Mal auf der Terrasse sitzen und den Leuchtturm betrachten, das letzte Mal im Pool schwimmen. Der letzte Einkauf…
Ein bisschen macht es mich schwermütig, aber nun die Trauer in den Vordergrund zu rücken wäre der falsche Weg, um damit umzugehen.
Stattdessen schaue ich noch einmal mit Dankbarkeit auf das, was im letzten Jahr alles geschehen ist. Es war mit Abstand das spannendste Jahr, das ich bisher erlebt habe (vielleicht abgesehen von meinen ersten drei Lebensjahren, aber an die erinnere ich mich nicht mehr). Ich habe so viel über mich und über meine Träume gelernt, so viel Neues ausprobiert und so viele tolle Momente des Glücks genossen.
Wir alle werden immer wieder damit konfrontiert, dass Lebensabschnitte zu Ende gehen, Menschen uns verlassen und Träume plötzlich aufgegeben werden müssen.
Wenn wir versuchen, an etwas festzuhalten, das nicht mehr zu uns passt, laufen wir Gefahr, in unserer Entwicklung und manchmal sogar in altem Schmerz zu verharren.
Wenn wir nicht loslassen haben wir ja gar keine Hand – und erst recht nicht den Kopf – frei, um etwas Neues zu ergreifen.
Daher ist es so wichtig, dass wir immer wieder bewusst von Dingen, Menschen, Ereignissen Abschied nehmen.
Mir hilft dabei eine Mischung aus Dankbarkeit und Vorfreude.
Ich rufe mir bewusst die schönen Momente in Erinnerung, würdige sie noch einmal und verankere sie fest in meinem Gedächtnis, damit ich sie nicht vergesse. Sie sind Teil meiner Lebensgeschichte und haben dazu beigetragen, dass ich die Person geworden bin, die Sie nun vor sich haben.
Und gleichzeitig lasse ich in mir ganz langsam Vorfreude wachsen: Vorfreude auf das, was nun kommen wird, wenn das Alte abgeschlossen ist. Neue Menschen, die ich nun kennenlernen werde, neue Erlebnisse, an denen ich wachsen werde, und neue Augenblicke, die nur darauf warten, von mir gelebt zu werden.
Dankbarkeit und Vorfreude – diese Mischung ist mein Geheimrezept, um gut mit Abschieden umzugehen. Gewürzt mit dem Wissen, dass Abschiede wichtig sind, um uns immer weiter zu entwickeln – hin zu dem Menschen, der wir einmal sein wollen.
Wie geht es Ihnen mit Abschieden? Welches ist Ihr Geheimrezept? Schreiben Sie es mir gern in die Kommentare.
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Sag deinen Selbstzweifeln goodbye
Danke für diesen Text.
Auch mir besteht demnächst so ein Abschied bevor.
Es ist jetzt schon so sicher, dass wir noch in diesem Jahr nach Südfrankreich ziehen und unseren Traum verwirklichen.
Das heißt dann auch Abschied nehmen, aber auch soviel Vorfreude auf das Neue!
Ich denke gerade mal wieder, wie besonders dieses Leben doch ist. Freude und Trauer können gleichzeitig und nebeneinander bestehen. Und oft ist das Neue mit dem Loslassen von etwas Altem und Vertrautem verbunden. Ich freue mich sehr mit dir, dass es dieses Jahr dann soweit ist. Und da ich ja mit einem Bein auch in Frankreich bleiben will, werden wir es bestimmt schaffen, uns mal persönlich zu treffen.
Hallo Michaela, mir fällt das Loslassen schwer, genauso wie Veränderungen. Ich merke aber, das ich mich jetzt langsam verändere und das ist irgendwie schön und spannend. Alte Gefühle tauchen wieder auf, Gefühle und Sehnsüchte die ich als Kind schon hatte. Das kommt vielleicht daher, weil ich mich auf das Fühlen wieder einlasse, weil es einfach zu mir gehört. Ich bin gespannt was die nächsten Tage, Wochen, Monate, Jahre passiert. Momentan bin ich glücklich mit meinem Leben und auch dankbar das es mir gut geht. Lieben Gruß Wolfgang
Wow! Was für ein schöner Kommentar, Wolfgang. Da ist so viel dabei, zu dem ich nur lächelnd nicken kann.
Sich auf das Fühlen wieder einlassen erfordert oft so viel Mut, schließlich kommen dann auch Schmerz, Trauer und Angst hoch. Aber auch Lebendigkeit, Eins-Sein und Zufriedenheit. Und Neugierde.
Ich glaub, darüber schreib ich mal in meiner nächsten Mutmach-Geschichte. Danke dir für diese Anregung.
Oh, wie schön – das liest sich so positiv!
Ich wünsche mir so sehr ein „Geheimrezept“!
Eine gute Freundin sagte mir mal, dass ich das Potenzial der Menschen (bzw. Männer) sähe – aber die Realität nicht.
Das hilft meinen Freunden und Freundinnen oft. Aber mir keineswegs: wenn du das Potenzial eines Partners siehst und nicht die Realität, kannst du leicht daran kaputt gehen. Zumindest ich kann das ?.
Auch dieser kleine Saboteur hat wunderbare Tarnungsfähigkeiten…
Ich fühle mich in einer Endlosschleife gefangen, die sich manchmal ein Stück verschiebt – im Wesentlichen aber dieselbe Schleife bleibt.
Liebe Grüße
Und P.S..: Michaela – man überlebt das Auswandern aus Frankreich – mais le coeur y reste! (Wobei ich nie wirklich F schreiben gelernt habe.)
Oh, das Potential zu sehen und die Realität zu ignorieren kann ich mir tatsächlich als eine hervorragende Selbstsabotage-Strategie vorstellen – zumindest um immer wieder in schwierige Partnerschaften zu geraten.
Das eigene Potential zu sehen UND die Augen dabei nicht vor der Realität zu verschließen ist dagegen ein guter Weg, um heraus zu kommen aus der Selbstsabotage.
@Cordula: manchmal sieht es nur aus wie eine Endlosschleife, aber wenn man den Blickwinkel verändert sieht man, dass es sich in Wirklichkeit um eine Spirale handelt. Mit jeder Umdrehung geht es ein kleines bisschen höher und irgendwann ist man tatsächlich am Ende angelangt. Daher nicht aufgeben. Hier gibt es auch ein paar Beiträge zum Thema Selbstsabotage in der Beziehung. Z.B. den hier: https://coaching-azur.de/2020/02/29/selbstsabotage-bei-der-partnersuche-warum-gerate-ich-immer-an-den-falschen/
Und ja: das Herz bleibt zurück. Und ich plane schon, wie ich zumindest teilweise in Frankreich leben kann und gleichzeitig auch in Deutschland meine Heimat behalte.
Vielen Dank für deine Worte – und deine Arbeit insgesamt!
Ganz viel Gutes für den Neuanfang und herzliche Grüße
Und dir vielen Dank für die Wünsche und die Grüße!