“Gehts dir gut da oben?”
Die Stimme des Bademeisters klang von weit her, fast wie von einer anderen Welt. Und das war es irgendwie auch. Olli war weit getrennt von dieser Welt. Ganz allein. Oben auf dem Zehnmeter-Turm. Mit schlotternden Knien.
Weit entfernt hörte er das Lachen der Kinder, das laute Platschen, das Gemurmel von anderen. Sie waren so weit fort.
“Ich kann das nicht!”, hämmerte es in seinem Kopf. “Aber wenn ich jetzt wieder herunter klettere, dann werden alle mich auslachen.”
Gerade hatte Olli beschlossen, umzudrehen und die Leiter zum Sprungturm wieder hinabzusteigen, als plötzlich ein freundliches Gesicht mit Sommersprossen um die Nase auftauchte. Der Bademeister war nach oben geklettert, um zu sehen, ob seine Hilfe benötigt wurde.
“Sicher wird er mich jetzt schimpfen, dass ich den ganzen Verkehr aufhalte”, dachte Olli. Doch dem war nicht so. Stattdessen setzte sich der Bademeister neben ihn und sah nach unten.
“So ist es mir auch ergangen, da war ich etwa so alt wie du” sagte er leise, mehr zu sich als zu dem Jungen. “Ich war so voller Selbstvertrauen, als ich nach oben geklettert bin, aber dann war da nur noch Angst, nackte Angst.”
“Bist du dann wieder herunter geklettert?”, fragte Olli. Der Bademeister schaute ihn an. “Ich wollte es. Und dann aber auch wieder nicht. Ich hatte das Gefühl, wenn ich jetzt nach unten klettere, werde ich es mich nie wieder trauen. Ich stand ganz ganz lange da oben. Zum Glück war es abends und kaum mehr jemand da, so dass mich keiner gestört hat.
Je länger ich da oben gestanden bin, desto klarer wurde mir: ich muss das jetzt tun. Ansonsten würde ich mich immer darüber ärgern, aber nicht mehr den Mut finden, um das zu ändern.”
„Und dann?“
“Dann habe ich mich Schrittchen für Schrittchen nach vorne getastet, bis es nicht mehr weiter ging. Und dann habe ich mir gesagt, dass ich nur noch einen Schritt gehen muss, um meine Angst hinter mir zu lassen. Ich habe bis drei gezählt und bei drei bin ich dann diesen einen Schritt gegangen und war plötzlich in der Luft.”
“Und haben Sie es bereut?”
Der Bademeister lächelt. “Nein, niemals. Ich habe nämlich damals etwas wichtiges gelernt. Zu springen war unangenehm und der freie Fall auch. Und ja, das Aufplatschen auf dem Wasser hat etwas weh getan, weil ich etwas schräg auf der Oberfläche aufgekommen bin. Aber ich habe damals gelernt, dass ich stärker bin als meine Angst. Und dass es manchmal nur noch diesen einen Schritt braucht.”
“Danke” murmelte Olli. “Danke für Ihre Geschichte. Ich will das auch lernen.” Während der Bademeister ihn beobachtete, ging er langsam an den Rand des Sprungturms, schaute auf das Becken, das weit unter ihm lag. So klein, so weit weg.
“Ich brauche nur diesen einen Schritt”, redete er sich zu. Und dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen.
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