Einfach machen

Doch da hat unser Saboteur was dagegen. Wie Sie trotzdem ins Tun kommen, verrät mein Artikel.

„Wehret den Anfängen!“ Soweit ich weiß stammt dieser Spruch von Ovid und wenn es danach geht, scheint mein innerer Saboteur die alten Römer sehr zu ehren. Denn er hält sich daran und versucht mir schon gleich zu Beginn, immer wieder Sand ins Getriebe zu streuen.

Was viele nicht so richtig wissen: Ein Plan, der nie umgesetzt wurde, der sozusagen über das Entwicklungsstadium einer Idee nie herausgekommen ist, gehört auch zu unseren gescheiterten Projekten. Denn schließlich sind mir mit dieser Idee erfolglos geblieben. Aber es fühlt sich nicht nach Scheitern an. Es tut nämlich weitaus weniger weh, wenn wir noch nichts investiert haben, uns noch nicht bemüht haben und dann erfolglos geblieben sind.

Unser Saboteur weiß das. Er weiß, dass wir unsere Enttäuschung und unseren Selbstwert viel besser im Griff haben, wenn wir schon ganz am Anfang scheitern. Und daher sorgt er dafür, dass wir uns bei den meisten Vorhaben, die nicht von Anfang an eine Erfolgsgarantie haben, selbst im Weg stehen.

Ich merke dies immer wieder. Immer, wenn ich etwas Neues beginne, so gerade bei meiner Selbständigkeit, habe ich meinen Saboteur in den Ohren, der mich vor einer Schlappe schützen will. Da wir aber nie etwas verändern können, wenn wir nicht Neues wagen, habe ich einmal 5 Gründe gesammelt, mit denen er immer wieder argumentiert. Lesen Sie mal, ob diese Argumente Ihnen vielleicht bekannt vorkommen.

 

Ich weiß noch nicht genug

 

Immer, wenn wir Neuland betreten, fühlen wir uns unsicher. Wir wissen noch nicht, ob der Boden trägt oder wir einbrechen. Wir wissen nicht, ob es Gefahren gibt, und wie diese aussehen. Es ist ganz normal, dass wir uns zu Beginn unwissend fühlen. Fast schon wie ein Reflex wollen wir uns also vorher noch Wissen aneignen durch Literatur oder Kurse.

Das ist auch gut. So ganz unvorbereitet sollten wir uns nicht in ein neues Projekt stürzen. Aber irgendwann ist eine Grenze erreicht. Sie können zu einem Wissensbereich nie alles wissen. Es wird immer Lücken geben. Und je mehr Sie lesen, desto mehr steigt die Unsicherheit, da wir immer neue Themen entdecken, die irgendwie dazu gehören und von denen wir noch nichts wissen.

Theoretisches Wissen ist gut, aber Ihre Unsicherheit werden Sie erst los, wenn Sie sich an die Praxis wagen. Am Beispiel vom Neuland: Sie können mehrere Abhandlungen über die Bodenbeschaffenheit lesen und schauen, ob dieser stabil genug erscheint. Aber ob er Sie wirklich trägt, wissen Sie erst dann, wenn Sie ihn betreten.

 

Ich muss vorher erst noch …

 

Diese Begründung ist sehr verwandt mit dem Wissensargument. Wir fühlen uns noch nicht bereit und nicht sicher genug, um zu beginnen. Und wir denken, dass es daran liegt, dass wir bestimmte Voraussetzungen noch nicht erfüllt haben. Bei mir war es zum Beispiel das Gefühl, die Website müsse erst perfekt sein, bevor ich damit an die Öffentlichkeit gehen kann. Oder mein Angebot muss perfekt ausgearbeitet sein.

Fakt ist: Wäre ich schneller an den Start gegangen, hätte ich mir einiges an Mühe erspart, da ich erst durchs Ausprobieren wirklich gelernt habe, was mir liegt und was nicht passt.

Sie haben keine Kristallkugel, die Ihnen die Zukunft vorhersagt und Sie können manche Dinge erst dann wissen, wenn Sie es ausprobieren. Also sparen Sie sich die Mühe, Ihren Start perfekt vorzubereiten, Sie werden vermutlich sowieso umdisponieren müssen.

Als Grobe Faustregel gilt: Erst einmal ausreichende Bedingungen herstellen. Und dann starten. Und während Sie unterwegs sind auf Ihrem ganz eigenen Weg ins Abenteuer, passen Sie Ihre Bedingungen Schritt für Schritt an und optimieren sie.

 

Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt

 

Die Tochter gerade in der Pubertät, die beste Freundin hat sich ein Bein gebrochen, und dazu noch Corona! – vielleicht sollten Sie lieber Ihre Pläne auf später verschieben. Das meint zumindest der Saboteur.

Natürlich kann es einmal vorkommen, dass Ihr Leben gerade wirklich Kopf steht und für neue Vorhaben kein Platz ist. Aber wenn Sie genau hinschauen sind die Gründe oft nur Ausreden. Es gibt ja den Spruch: „Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.“

Daher schauen Sie genau hin, ob nicht Ihr Saboteur die Hand im Spiel hat. Manchmal schafft er sogar schwierige Umstände, zum Beispiel, indem Sie gerade dann einen Streit mit Ihrem Partner vom Zaun brechen, wenn Sie doch für eine wichtige Prüfung lernen sollten.

Fragen Sie sich daher: 1) Was würde in einem Jahr anders sein? Und: 2) Würde mich die jetzige Situation auch von meinem Vorhaben abhalten, wenn ich die Garantie hätte, dass es auf jeden Fall klappt/wenn ich genau wüsste, was ich tun muss?

Und falls Sie merken, dass Sie sich eigentlich nur aus Unsicherheit drücken und sich bei längerem Abwarten auch nicht viel ändert, dann legen Sie los. Denn einen idealen Zeitpunkt gibt es sowieso nicht.

 

Ich hab dazu eigentlich keine Zeit/kein Geld

 

Diese Begründung ist eine Sonderform von Punkt 3 und ist eine der Argumente, die ich bisher am häufigsten gehört habe. Aber mal ganz ehrlich: Es ist nicht eine Sache der Zeit, sondern eine Sache der Prioritäten und der Planung. Denn für die Dinge, die uns wirklich wichtig sind, finden wir die Zeit und wenn wir etwas wirklich wollen, haben wir auch das nötige Geld dafür.

Fragen Sie sich daher lieber: Will ich Zeit und Geld dafür investieren? Was hält mich davon ab, es zu tun? Und falls es nur die Angst davor ist, ein zu großes Risiko einzugehen, probieren Sie es aus. Sie können sich immer noch umentscheiden, wenn Sie merken, dass es Ihnen tatsächlich zu viel wird. Aber wenn Sie erst einmal begonnen haben, haben Sie den wichtigsten Schritt schon geschafft.

 

Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich zu mir passt

 

Auf dieses Argument bin ich weiter oben schon ein wenig eingegangen. Sie können sich nie sicher sein, ob es passt, wenn Sie es nicht ausprobieren. Und indem Sie ausprobieren können Sie in den meisten Fällen nachjustieren und Ihr Vorhaben für sich passend gestalten.

Ich habe auch erst einmal mit Selbstlernkursen begonnen, bis ich gemerkt habe, dass ich viel lieber begleitetes Coaching machen möchte, weil ich dann in einem engeren Kontakt mit meinen Kunden bin. Und außerdem wurde mir deutlich, dass meine Kunden beim Thema Selbstsabotage auch mehr Unterstützung brauchen. Einen Selbstlernkurs bringen sie meist nicht zu Ende, weil der Saboteur sie daran hindert.

All dies hätte ich nicht erfahren, wenn ich nicht losgelegt hätte.

Also beginnen Sie einfach loszulaufen. Die Richtung können Sie an jeder Wegkreuzung ganz neu festlegen. Und wenn Sie ähnlich ticken wie ich, werden Sie merken, wieviel Spaß es macht, Dinge zu verändern und immer mehr das Leben zu leben, das zu Ihnen passt.

 

Doch warum will unser Saboteur nicht, dass wir unsere Vorhaben wahr machen?

 

Nachdem ich nun auf die Argumente Ihres Saboteurs eingegangen ist, möchte ich noch schnell erklären, was hinter den Selbstsabotage-Aktionen steckt. In den meisten Fällen ist es die Angst, zu scheitern und nicht gut genug zu sein. Sie befürchten, dass Sie sich in irgendwelche unrealistischen Ideen verrannt haben, auf das falsche Pferd zu setzen und dabei Zeit oder Energie verschwenden.  Stimmt’s?

Sie sind damit nicht allein. Ich denke, den meisten Menschen geht das so. Mir auch.  Aber wenn Sie jetzt einfach der Angst nachgeben, geht diese nicht weg. Sie wird vielmehr schlimmer.

Denn wenn wir nicht anfangen, sind wir schon gescheitert.  Das mag uns vielleicht nicht bewusst sein, aber in unserem Inneren spüren wir das trotzdem. Mit jedem Aufschieben und jedem ungeborenen Traum beweisen wir uns wieder, dass wir tatsächlich nicht gut genug sind. Denn wären wir es, wären wir doch längst schon am Ziel. – So zumindest die Argumentation unseres inneren Kritikers, der uns ja immer einreden will, dass wir Versager sind.

Und noch ein Aspekt: Solange wir uns fragen, ob wir Zeit und Energie verschwenden, tun wir es tatsächlich, nämlich wir veschwenden sie mit Selbstzweifeln. Meine persönliche Erfahrung ist: solange ich  mir in einer Sache nicht sicher bin, brauche ich doppelt so lange, weil die Hälfte der Zeit mit Sorgen machen und Aktionismus drauf geht.

Daher ist mein Rat: Tun. Tun Sie es!

Es führt kein Weg daran vorbei. Wenn wir Klavier spielen können wollen, so bringt es uns auch nichts, Umfragen dazu zu erstellen, Klavierbücher zu lesen oder andere zu fragen, ob wir ein guter Klavierspieler werden könnten. Sondern wir müssen uns jeden Tag eine gewisse Zeit ans Klavier setzen und üben. Und auch aushalten, dass es am Anfang klingt, als ob „dreizehntausend Katzen mit dreizehntausend Füßen auf dreizehntausend Schwänzen getreten wurde“ (so ähnlich hat es Pumuckl immer beschreiben).

 

Mein Fazit:

 

Wenn Sie diesen Artikel bis zum Schluss gelesen hast, stellen Sie am besten die Ohren auf Durchzug, wenn der Saboteur wieder mit Ihnen diskutieren will und fangen Sie an. Jetzt!

 

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