Kürzlich hatte ich mal wieder Besuch von meinem inneren Perfektionisten, auch bekannt als Mr 1000%. Der hatte ganz bestimmte Vorstellungen, wie meine Website aussehen sollte, die aber nicht das Geringste mit der Realität zu tun hatten. Irgendwann hätte ich gerne entnervt alles hingeschmissen.

Mir ist aufgefallen, dass ich dieses Muster auch von früher kenne: Erst bestimmte Vorstellungen auf hohem Niveau, zunächst Begeisterung, dann Ernüchterung und zuletzt vorzeitige Aufgabe, da ich meinen Ansprüchen eh nicht gerecht werden kann und darunter will ich es nicht tun.

Warum eigentlich?

Ich habe mir gestern mal Zeit genommen, um meinem Perfektionisten genau zuzuhören. Es ist mal wieder die Angst, zu versagen, sich zu blamieren. Dann lieber gar nicht anfangen, als peinlich enden.

Neee neee, lieber Mr. 1000%. Heute nicht! Nur wenn ich Dinge tue, statt darüber nachzudenken, kann ich Erfahrungen sammeln und werde besser. Und dafür muss ich einfach in Kauf nehmen, dass ich noch nicht perfekt bin, tut mir leid, dich zu enttäuschen!

Ich habe nun mit meinem Perfektionisten einen Kompromiss gefunden: ich mache die Dinge nicht perfekt, aber ausreichend gut. Er vermiest mir nicht die Freude an neuen Erfahrungen und im Gegenzug dazu verspreche ich ihm, an den neuen Erfahrungen zu wachsen und tatsächlich besser zu werden. Damit konnten wir dann beide gut leben.

 

Meine Lieblingsfragen heute

  •  Warum setze ich so hohe Standards an mich selbst?
  • Was wollte ich schon immer mal machen, traue mich aber nicht aus Angst, mich zu blamieren
  • Und: was ist eigentlich so schlimm am Scheitern?