2012 bin ich mit meinen Eltern den Jakobsweg gegangen. Jeden Abend sind wir mit brennenden Fußsohlen und schmerzendem Körper an unserem Übernachtungsort angekommen. Und jeden Abend fragte ich mich: wie soll ich denn morgen weiterlaufen?

Das Erstaunliche: jeden Morgen hatte ich wieder Kraft. Soviel Kraft, dass es genau für einen Tag, für eine Tagesetappe reichte. Nicht mehr Kraft, aber auch nicht weniger.

Und ich lernte zu vertrauen. Nicht nur in die Zukunft zu schauen, sondern darauf zu vertrauen, dass der nächste Tag kommt und meine Kraft auch für diesen Tag reicht.

Diese Erfahrung habe ich auch mit in meinen Arbeitsalltag genommen. Immer, wenn ein großer Berg vor mir liegt und ich abends erschöpft bin, sage ich mir: morgen habe ich wieder Kraft für diesen einen Tag. Und mehr brauche ich nicht.