„Aber wie soll es mir denn gut gehen, wenn es anderen um mich herum schlecht geht?“ Fragend schaute meine Kundin mich an.
„Warum sollte es Ihnen denn nicht gut gehen? Was haben die anderen damit zu tun?“, frage ich zurück.
„Naja, es fühlt sich irgendwie falsch an.“
Ich überlege kurz und beschließe dann, meine Meinung mit einer Geschichte zu erläutern.
„Stellen Sie sich folgendes vor: Ein Bauer hat eine reiche Ernte eingefahren, die er nun im Kornspeicher untergebracht hat. Zufrieden geht er nach Hause. Doch auf dem Weg begegnet ihm ein Kind, das vor Hunger weint. Unbehaglich geht der Bauer an dem Kind vorbei.
Da begegnet ihm wieder jemand, diesmal ist es eine gebrechliche alte Frau. Sie kann sich kaum auf den Beinen halten und bettelt um etwas Brot. Auch daran schleicht der Bauer sich mit schlechtem Gewissen vorbei.
Und wieder befindet sich jemand am Straßenrand. Diesmal ist es ein kranker Mann, der erschöpft nach unten schaut und seufzt.
Nun wird es dem Bauern zu bunt. Er kehrt um geht zu seinem Kornspeicher und setzt ihn Brand.“
Ich sehe meiner Kundin an, dass sie ein anderes Ende erwartet hat. Sie schaut mich mit großen Augen an und fragt dann “Aber warum hat er das gemacht? Das ist doch unlogisch!”
„Naja“, erwidere ich, „er wollte halt nicht, dass es ihm besser geht als den anderen. Damit hat er sich unwohl gefühlt.“
Meine Kundin schmunzelt, denn nun ahnt sie, worauf ich hinauswill. „Er hätte aber doch etwas von dem Korn abgeben können, damit hätte er die Lage von allen verbessert.“
„Ganz genau“, grinse ich. „Und Sie sollten es genau so machen. Wenn es Ihnen gut geht, dann geben Sie was davon ab. Und wenn es nur ein Lächeln ist, ein aufmunterndes Wort, Ihre gute Laune. All das bringt der Welt viel mehr, als wenn Sie Ihr eigenes Korn .. ähm Ihr eigenes Glück verbrennen, um nicht besser da zu stehen, als die anderen.“
„Hmmm…. „, macht meine Kundin…. „ich werd mal darüber nachdenken.“
Und das hoffe ich sehr. Denn ich bin davon überzeugt, dass die Welt eine bessere wird, wenn wir alle unser Glück teilen und andere damit anstecken.
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Sag deinen Selbstzweifeln goodbye
Genau so ist es! Super Geschichte!
Dennoch kann ich mich kaum emotional gg die traurigen Gefühle wehren. Ich fühle sehr stark mit und das zieht mich runter.
Ja, das Abgrenzen ist nicht so einfach, das stimmt. Aber man kann das üben. Und zwar, indem wir uns das immer wieder bewusst machen.
Ganz herzlichen Dank für diesen Hinweis Frau Muthig!!!
Ich probiere das aus und versuche es zu trainieren.